Der Digitale

Marc Gerber

Wie bei so vielen anderen liegt auch bei Marc Gerber der Ursprung der Modellbauleidenschaft in der Kindheit. Mit 8 Jahren bekam er seine erste Eisenbahn geschenkt und baute daraufhin mit seinem Vater zusammen an einer Anlage. Fast wäre dieses Hobby endgültig in der Versenkung verschwunden, wäre da nicht ein schicksalshafter Tag gewesen, der 31. Mai 1991.

Wie bei so vielen anderen liegt auch bei Marc Gerber der Ursprung der Modellbauleidenschaft in der Kindheit. Mit 8 Jahren bekam er seine erste Eisenbahn geschenkt und baute daraufhin mit seinem Vater zusammen an einer Anlage. Fast wäre dieses Hobby endgültig in der Versenkung verschwunden, wäre da nicht ein schicksalshafter Tag gewesen, der 31. Mai 1991. Marc hatte Tickets für die Eröffnungsfahrt des ICE von Stuttgart nach Mannheim geschenkt bekommen. Für ihn ein Schlüsselerlebnis. Von diesem Zeitpunkt an war die Leidenschaft für den Modellbau größer denn je und dies hat bis heute angehalten.

Analoger Ausgleich

Sein Alltag läuft in anderen Bahnen. Marc Gerber ist gelernter Diplom-Betriebswirt mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Er arbeitet für einen weltbekannten Kettensägenhersteller in Baden-Württemberg. Als Abteilungsleiter im IT-Management sind digitale Prozesse und Systemarchitekturen sein täglich Brot. Um die Balance zu seiner oftmals abstrakten Arbeitswelt zu finden, treibt Marc Sport: Tennis, Fußball und Laufen sind seine Leidenschaft, Ski im Winter. Am Wochenende geht er gerne feiern. Marc ist keiner, der sich im Keller verkriecht, ganz und gar nicht.

„Wenn ich neuen Bekanntschaften erzähle, dass ich Modellbauer bin, ernte ich oft skeptische Blicke. Die Leute stellen sich dann vor, dass ich mit Lokführermütze und Trillerpfeife im Keller sitze und eine kleine Bahn im Kreis fahren lasse. Ich sage dann immer, dass sie sich die Anlage einmal anschauen sollen, bevor sie ein Urteil fällen. Die allermeisten sind absolut begeistert, wenn sie sehen, was ich hier wirklich treibe.“

Modellbau ist für Marc zusammen mit dem Sport ein Gegengewicht zu den wenig greifbaren Inhalten seiner Arbeit. Bei seiner Anlage sind handwerkliche Fähigkeiten gefragt, er baut alles selbst und hat sich über die Jahre durch Bücher und Kurse zahlreiche Fertigkeiten angeeignet, die ihm nun zugutekommen. Etwas mit den Händen zu erschaffen, das bereitet ihm eine besonderen Freude.

Das Hier und Jetzt nachbauen

An seiner aktuellen Anlage baut er bereits seit 2010, bereits die fünfte insgesamt. Wo andere oftmals in Eisenbahnromantik schwelgen, ist das Heute, die Gegenwart Marcs bevorzugte Epoche, die er mit höchstmöglicher Genauigkeit nachbaut. Natürlich fährt hier der ICE, aber auch der TGV, man sieht eine Großstadt, einen Hauptbahnhof, einen See und ein Industriegebiet mit Containerbahnhof. Aber auch die Technik unter der Haube ist auf dem neuesten Stand.

„Weil man ja nicht jünger wird, habe ich bei dieser Anlage zum ersten Mal die Elektronik-Komponenten an der Außenseite der Anlage installiert. Die Erreichbarkeit ist dadurch wesentlich bequemer und ich muss nicht mehr so oft in die ‚Krabbelgruppe‘ für Eisenbahner.“ Alles lässt sich außerdem digital über das Smartphone steuern, Marc ist begeisterter Modellbahndigitalist der ersten Stunde.

Modellbau mit Humor

Marc gehört dank seines Hobbys zu den wenigen Weinliebhabern mit eigenem Weinberg, selbst angelegt und bewirtschaftet, wenn auch wenig ertragreich. Seine Kreativität und sein Humor zeigen sich immer wieder unerwartet inmitten der Landschaft. Plötzlich stehen Kühe auf dem Bahnsteig, eine Entenfamilie watschelt vorbei oder man entdeckt FKKler beim Sonnenbad. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um die Verwirklichung der eigenen Ideen geht. Und genau darum geht es schließlich beim Modellbau.