Die Historikerin
Die Modellbahnerin Lena Heins ist der absolute Gegenentwurf zum Klischee des älteren Herrn, der im Keller an seiner Eisenbahn baut. Die Sprachtherapeutin aus Sprockhövel verwirklicht mit ihrer Modellbahn eine geschichtliche Perspektive auf ihre Heimat, den tiefsten Ruhrpott, wie er leibt und lebt.
„ICH brauche eine Modelleisenbahn!“
Lenas Bahnprojekt, das in weiten Teilen noch in der Ideen- und Planungsphase ist, soll die Ruhrtalbahn in der Zeit von 1900 bis ca. 1916 darstellen, modellbahnerisch bedeutet dies Epoche I, etwa mit historischen Dampfloks, die Lena besonders faszinieren. Aus den vielen Möglichkeiten, die die Geschichte ihrer Heimat bietet, hat sich Lena für die Ziegelei Dünkelberg in Witten entschieden.
Zahlreiche Besuche des Eisenbahnmuseums Bochum und ihre Verbundenheit zur Stadt ließen die Wahl auf das Bahnbetriebswerk in Bochum-Dahlhausen fallen. Für den Personenverkehr steht wiederum ihr nachgebildeter Bahnhof Hattingen (Ruhr). Wechselnde Dioramen am Rande der H0-Bahn (märklin, K-Gleis) zeigen eine Schmiede mit beweglichem Schmied und einen Weihnachtsmarkt.
Der Ort der Ruhe und Entspannung, die Wellnessoase für die Seele. Das ist Lenas Modellbahnzimmer, in dem sie vom Stress im Job und vom Trubel der fünfköpfigen Patchworkfamilie abschalten kann und Energie tankt. Ihr Lebensgefährte hilft mit Rat und Tat und handwerklichem Geschick, hat aber sonst kein besonderes Interesse am Modellbau. Die Jungs warten gespannt darauf, die erste Lok fahren zu lassen, zeigen aber darüber hinaus keine Lust auf Planung und Bau der Anlage. Gerade hierdurch bietet sich für Lena die Chance, zur Ruhe zu kommen.