Der Stadtplaner
Dustin Tanallari
Von den luftigen Höhen der Baustelle in die Vogelperspektive über der Modellbahnanlage. Dustin Tanallari behält immer den Überblick und zeigt, wie Bahn- und Stadtmodelle miteinander harmonieren.
Dustin ist nicht auf direktem Weg bei der Modellbahn gelandet, wie etwa durch die klassische Holzeisenbahn unterm Weihnachtsbaum. Er fing an, Modelle von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten zu sammeln, vor allem von den Herstellern Rietze und Herpa. Doch das war ihm nicht genug. Er hatte die Idee, als eine Art Planspiel – ähnlich wie bei der Feuerwehr – einige Einsätze nachzustellen. Um die ganze Umgebung und das Szenario realistischer zu gestalten, stellte er sich auch einige Gleise und einen Zug vor. So kam eins zum anderen. Beim Kauf des ersten Triebwagens verliebte sich Dustin in dieses Hobby, das ihn nicht mehr loslassen sollte.
10 Quadratmeter Stadtleben
Für seine Anlage hat Dustin buchstäblich ein komplettes Zimmer mit 10 m² verbaut, von Wand zu Wand. Man kann es nur betreten, wenn man von der Türe aus unter der Platte in die Mitte des Raums krabbelt, wo er einen Bereich zum Gehen und Arbeiten freigehalten hat. Seine Anlage zeigt die Epoche V–VI, was in etwa 1985 bis heute entspricht. Hier geht es Dustin nicht nur um die Bahn selbst, er will ein wirklichkeitsgetreues Stadtbild darstellen, zu dem beispielsweise auch ländliche Bereiche am Rand gehören.
Besondere Freude macht ihm die Ausgestaltung seiner Anlage durch Landschaftsbau, Städtebau sowie Planung. Der Essener hat sich bei der Umsetzung stark von den Stadtteilen Frohnhausen und Holsterhausen inspirieren lassen, somit ist seine Anlage auch eine Hommage an seine Heimatstadt.
Dustin vom Dach
Nicht nur in seiner Freizeit beschäftigt sich Dustin mit dem Bau und schwebt als Schöpfer neuer Welten über den Dingen. In seinem Beruf als Dachdecker schaut er in großer Regelmäßigkeit von oben auf Stadtbilder wie etwa Wohngebiete, Straßen und den Verkehr. Dustin bestätigt: Das Hobby ist der perfekte Ausgleich zu dem harten und stressigen Job des Dachdeckers.
Ein bis zwei Stunden sind es pro Tag, die er sich in seine Modellbahnwelt zurückzieht. Grundsätzlich ist er allein an der Gestaltung der Platte beteiligt, auch wenn seine Freundin hier und da einmal einen Bausatz zusammenbaut.
Immer mehr Modellbahner outen sich
Austausch findet Dustin vor allem in der Modellbauszene, von der er sagt, dass sie viel interessanter und vielseitiger ist, als man sich das vielleicht vorstellen mag. Über die sozialen Medien kommen immer mehr Modellbahner aus den sprichwörtlichen Hobbykellern ans Tageslicht, die sich sonst vielleicht nicht unbedingt gezeigt hätten. So können sie sich unkompliziert verbinden und austauschen.
